Von weit herum ist die Burg Hohenzollern dank ihrer Lage auf einem Gipfel oberhalb der Gemeinde Bisingen in der Nähe von Albstadt zu erkennen. Die Burg ist jedoch nicht nur wegen ihrer Lage und ihrer Schönheit ein absoluter Fixpunkt. Ihre Geschichte ist auch mit dem preußischen Königshaus und dem deutschen Kaiserhaus der Hohenzollern verbunden. Sie ist die Stammburg des gleichnamigen Fürstengeschlechts.

Geschichte der drei Burgen

Die Geschichte der Burg Hohenzollern lässt sich nicht auf eine einzelne Burg reduzieren. Im Laufe der Jahrhunderte wurden nämlich zwei Burgen vollständig zerstört, so dass die heute noch vorhandene Burg tatsächlich bereits die dritte Burg Hohenzollern ist. Die Gipfelburg auf rund 850 Metern über Meer wurde zwar erst 1267 erstmals erwähnt, geht aber wohl auf das elfte Jahrhundert zurück. Diese erste Burg wurde 1423 vom Bund der schwäbischen Reichsstätte erobert und zerstört.Rund dreißig Jahre später wurde die Burg komplett neu gebaut und im Dreißigjährigen Krieg zu einer starken Festung ausgebaut, die den Kriegswirren hätte standhalten sollen. Die Burg erlebte in der Folge etliche Eroberungen, zunächst durch die Württemberger, sowie später durch die Habsburger und die Franzosen. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Burg zurückgelassen und verfiel fast ausnahmslos zu einer Ruine.

Die heute bekannte Burg stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurde vermutlich anhand einer Idee des damals zukünftigen Königs Wilhelm IV. erstellt. Schon Wilhelm IV. berief sich damals auf die einzigartige Lage des Hohenzollern, der von zahlreichen Hügeln und Erhebungen in seiner Umgebung eingesehen werden kann. Der Bau der dritten Burg dauerte rund 17 Jahre, ehe sie im Oktober 1867 eingeweiht wurde.

Die Burg Hohenzollern heute

Nach wie vor befindet sich die Burg Hohenzollern in privatem Besitzt der Brandenburg-preußischen und der schwäbischen Linien des Hauses Hohenzollern. Familienoberhaupt und somit auch Hausherr des Hauses Hohenzollern ist Georg Friedrich Prinz von Preußen. Heute werden für die Besucher Führungen durch etliche Räume der Burg angeboten, ein Angebot, das jährlich von über 300’000 Personen wahrgenommen wird. Darüber hinaus finden mittlerweile auch Ausstellungen und Konzerte sowie ein Weihnachtsmarkt statt. Auch in der jüngeren Vergangenheit kam die Burg nicht ohne Schaden davon. 1978 wurde sie durch ein Erdbeben schwer beschädigt und die Reparaturen waren erst 1990 abgeschlossen.

Weitere Burgen im Zollernalbkreis

Die Stadt Albstadt gehört zum Baden-Württembergischen Zollernalbkreis, der auch etliche weitere Burgen aus der Vergangenheit beherbergt. Eine davon ist das Zollernschloss in Balingen, dessen Entstehung auf die Mitte des 13. Jahrhunderts zurückgeht. Das Schloss verfiel allerdings bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts und wurde schließlich in den 1930er-Jahren unter Verwendung originaler Baupläne und Bauteile wiederaufgebaut. Das Schloss enthält heute das Museum für Waage und Gewicht sowie eine Jugendherberge, die sich im dazu gehörigen Reiterhaus befindet.

Wesentlich älter ist der Römerturm in Haigerloch, der auch als Burg Haigerloch bezeichnet wird und vermutlich über 1000 Jahre alt ist. Der markante Turm mit seinem äußerst massiven Unterbau hat seine Form aus der Zeit der Romanik und steht also trotz seines Namens in keinem Zusammenhang mit der Zeit der Römer vor rund 2000 Jahren. Die Burganlage befindet sich seit den 1970er-Jahren im Besitz der Stadt Haigerloch.